Von Uwe Pollmeier
Halle-Hörste. Bei strahlendem Sonnenschein hat sich Jürgen Steinhanses am Hörster Feuerwehrgerätehaus von seinen Feuerwehrkollegen in seiner Funktion als Löschzugführer verabschiedet. Der Hörster gibt sein Amt nach zehn Jahren ab, so wie er es bereits bei seinem Amtsantritt am 27. Juni 2004 festgelegt hatte.
"Der Führungswechsel beim Löschzug Hörste war also durchaus geplant", sagt Wehrführer Wilhelm Köhne. Es habe ihn daher nicht überrascht, als Steinhanses ihm am 31. Januar dieses Jahres mitteilte, dass er zukünftig für das Amt nicht mehr zur Verfügung stehe. Mit Peter Goldbecker, Steinhanses bisherigem Stellvertreter, habe man schnell einen geeigneten Nachfolger gefunden. Auf dessen Posten wird wiederum Björn Goldmann aufrücken. Zunächst jedoch kommissarisch, da ihm noch eine erforderliche Fortbildung fehlt.
Bereits im vergangenen Herbst hatte Steinhanses nach genau sechs Jahren seinen Posten als stellvertretender Wehrführer der Haller Feuerwehr an Ralph Heermann abgegeben. Einige Monate zuvor war ihm in Versmold aufgrund seiner besonderen Verdienste und nicht zuletzt wegen seines freundschaftlich guten Verhältnisses zu den Löschzugkameraden das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Bronze verliehen worden.
"Ich freue mich, dass so viele Hörster erschienen sind", bedankte sich Steinhanses bei seiner Abschiedsrede. Er habe sich in den vergangenen Tagen immer wieder die Frage gestellt, was er mit dem Wissen von heute in den vergangenen zehn Jahren anders gemacht hätte. "Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich alles wieder genauso machen würde", sagte Steinhanses. Es seien zehn tolle Jahre gewesen, er bereue nichts. "Ich wünsche daher auch meinem Nachfolger, dass er es genauso macht wie ich", sagte Steinhanses. Allerdings, so betonte er, könne einer alleine nichts bewegen. "Feuerwehrarbeit ist absolute Teamarbeit", sagte der Hörster. Falle nur ein Zahnrad aus, stottere das gesamte Getriebe.
Vor zwei Jahren sei einmal Sand im Getriebe gewesen, inzwischen laufe aber alles bestens und auch die Zusammenarbeit mit der Stadt und den Hörster Vereinen sei vorbildlich und harmonisch.
Einen besonderen Dank richtete er an seine Ehefrau Silke. "Sie hat mich perfekt unterstützt und so viel im Hintergrund mitgearbeitet", sagte Steinhanses. "Ohne Silke hätte ich das alles so sicherlich nicht geschafft."
Auf seinen Posten rückt nun Peter Goldbecker auf, seit dem 3. Juli 2010 stellvertretender Löschzugführer in Hörste. "Er erfüllt alle Voraussetzungen für dieses Amt", sagte Wehrführer Wilhelm Köhne. Seine Amtszeit beträgt nun zunächst einmal sechs Jahre. "Sie haben ja gehört, was auf Sie zukommt. Ich wünsche Ihnen daher eine glückliche Hand", sagte Köhne.
Goldbecker, der in zwei Wochen seinen 45. Geburtstag feiert, ist seit dem 9. März 1987 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.
"Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst", sagte Goldbecker bei seinem Amtsantritt. Es passe alles. Die Truppe sei klasse und das Gerätehaus und die Fahrzeuge seien auf dem neuesten Stand. Er hoffe, dass seine Familie hinter ihm stünde, zumal die Freizeit, die er zukünftig mit seiner Frau Britta und den beiden Töchtern Lara und Anna verbringen könne, sicherlich etwas geringer ausfallen werde.
"Ich wünsche uns allen viele schöne Monate, möglichst wenige Einsätze, und dass alle wieder gesund davon zurückkommen", sagte Goldbecker. Dessen bisherigen Posten des Stellvertreters besetzt ab sofort Björn Holtmann. Der Brandmeister wird in den kommenden Monaten noch einen vorgeschriebenen F4-Lehrgang, eine 70-stündige Zugführerausbildung, in Münster absolvieren. Bis dahin wird er das Amt kommissarisch besetzen. "Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die gute Kameradschaft", sagte Holtmann.
Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann bedankte sich ebenfalls bei Jürgen Steinhanses. "Sie haben die Position mit viel Herzblut ausgeführt. Danke für Ihr Engagement und dafür, dass wir uns sicher fühlen können", sagte Rodenbrock-Wesselmann. In Halle gebe es eine tolle Feuerwehr und der Löschzug Hörste trage maßgeblichen Anteil daran. Als Dankeschön überreichte sie Steinhanses eine Miniaturausgabe der im Rathausgarten stehenden Haller-Herz-Skulptur des Kunstschmieds Christoph Kasper.