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"So nicht, Herr Landrat"

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Halle (Felix).
Es war Ulrike Sommer anzumerken, dass da zwei Herzen in ihrer Brust schlugen. Da war zum einen die Freude über die erfolgreiche Zusammenarbeit, die die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins mit ihrem Team erlebt hat. "Dieser Ortsverein", so ihr Resümee der vergangenen zwölf Monate, "ist einfach toll." Doch im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Landhotel Jäckel zeigte sich noch eine andere Facette der Kommunalpolitikerin und die war äußerst angriffslustig. Und so wurde vor der Bestätigung des Vorstandes in vielerlei Hinsicht Klartext geredet.

"Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch einmal erleben würde", urteilte Ulrike Sommer mit Blick auf den Errichtungsbeschluss einer Gesamtschule in

Halle.
"Aber wir waren doch entsetzt über die Art und Weise, wie der Landrat, auch in seiner Begrifflichkeit, damit umgegangen ist. So nicht, Herr Landrat", hob sie auf allzu markige Äußerungen Sven-Georg Adenauers ab. Auch Verfasser von Leserbriefen erhielten bei der dritten großen Versammlung der Sozialdemokraten in diesem Jahr ihr Fett weg. Die darin formulierten Attacken in Richtung Wolfgang Bölling wertete Ulrike Sommer als "eine Frechheit sondergleichen. Wir sind immer bemüht, uns in allen Bereichen sachkundig zu machen", betonte sie.

Auch den Vorwurf des politischen Mitbewerbers bezüglich der Wahlkampf-Finanzierung machte Ulrike Sommer noch einmal zum Thema. "Wir finanzieren unseren Wahlkampf hier vor Ort selbst."

Das 150-jährige Bestehen der SPD in Deutschland stellte sie im Jahresrückblick heraus, darüber hinaus aber auch die 107-jährige Tradition in

Halle.
Das Thema »Wasser« und die Idee einer möglichen Privatisierung, wie die EU sie andenkt, war für die Genossen im vergangenen Jahr ebenso ein wichtiges Thema wie Fracking oder das geplante Freihandels-Abkommen zwischen der EU und den USA. Denn, so Sommer, "das Thema kann auf kaltem Wege von hinten wieder reinkommen". Natürlich hatten die Haller die Frage des gerechten Lohnes auf der Agenda, eine Veranstaltung, bei der auch der langjährige Bundestagsabgeordnete Klaus Brandner noch einmal zu Gast in der Lindenstadt war. Aktivitäten in Sachen 380-kV-Leitung führten die Ortsvereinsmitglieder unter anderem nach
Borgholzhausen.
Die neu installierte Veranstaltungsreihe »Komm mit, rede mit - SPD vor Ort« sei ebenfalls gut angenommen worden.

Kurz, knapp und knackig präsentierte Kassierer Michael Kuhn die solide Finanzsituation des Ortsvereins, mit der die Genossen den anstehenden Wahlkämpfen gelassen entgegensehen können. Auch die beiden Kassenprüferinnen Renate Bölling und Ingrid Tesche hatten keinen Anlass zu Beanstandungen und schlugen Entlastung vor. 105 Mitglieder zählt der Ortsverein der SPD Halle derzeit in seinen Reihen. Zehn Eintritte habe es im vergangenen Jahr gegeben, erläuterte Ulrike Sommer im Rahmen ihres Jahresberichtes. Große Betroffenheit zeigten die Genossen hinsichtlich des verstorbenen langjährigen Ratsmitgliedes Reiner Hermbecker. "Wir werden ihm", so Ulrike Sommer, "ein Andenken bewahren."


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